Naturschutz

Fast alle Öko-Systeme in Europa sind menschengemacht


Landschafts-Erzeuger vs. Landschaftskonsumenten

Generationswechsel in der Naturschutzbewegung weg von Menschen, die sich aus eigener Anschauung und Kenntnis dem Naturschutz widmen, hin zu einer Bürgerbewegung aus Menschen, die auf Grundlage des Wissens verhältnismäßig weniger Spezialisten für den Naturschutz einsetzen. Verloren gegangen ist die Kompetenz in der Breite und auf der Fläche.

Die Kollateralschäden von Kampagnen der Natur-und Umweltschutzverbände nehmen zu

und reduzieren den Nutzen dieser Kampagnen erheblich.
Beispiele: die Ansiedelung des Wolfes erhöht den Aufwand für die Weidetierhaltung in einem Maße, dass er nur noch durch sehr große, Weidetierhaltende Betriebe zu erbringen ist. Herdenschutzhunde und Wolfssichere Zäune sind für kleine Weidetierhalter vermutlich Grund, die Weidetierhaltung aufzugeben. Dies wird selbstverständlich ein eher schleichender Prozess sein mit der Folge, dass Flächen, die für große Weidetierhalter nur unwirtschaftlich zu bewirtschaften sind, aus der Bewirtschaftung fallen. Leider sind dies häufig Rückzugs-Standorte bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Zusätzlich stellt sich die Frage, wie Weiden, die durch Herdenschutzhunde vor Angriffen durch den Wolf bewacht werden, zukünftig durch Hundeführende Naturschützer und Wanderer genutzt werden können.

Das Verbot von Glyphosat erhöht die Notwendigkeit zu mechanischer Unkrautbekämpfung mit der Folge, dass im Rahmen der ackerbaulichen Bewirtschaftung im Schnitt zwei zusätzliche Schlepper-Arbeitsgänge notwendig werden und die Feinstaub-Belastung durch den Ackerbau steigt.

Thema Streuobst – Blick in die Historie

Die Streuobst-Gebiete entstanden, als ihre Bewirtschaftung dazu beitrug, Einkommen oder Lebensstandard ihrer Bewirtschafter zu heben. Nicht nur durch das Obst, dass als Tafelobst, Mostobst oder Brennobst genutzt wurde, sondern auch durch die Nutzung des Unterwuchses als Futter für Kleinvieh (Kaninchen, Schafe, Ziegen, u.U. auch Rinder). Zu den Hoch-Zeiten des Streuobst-Baues dürfte auch der Totholz-Anteil auf Streuobstflächen gering gewesen sein, da man es sich nicht leisten konnte, darauf als Heizmaterial zu verzichten.

Insekten-Sterben – einige Aspekte

Insekten-Sterben kann von zwei Seiten aus betrachtet werden. Zum einen hat die Insekten-Biomasse in den vergangenen Jahrzehnten sicherlich abgenommen und die Gründe dafür sind sicherlich vielgestaltig. Natürlich werden die Ursachen bevorzugt da gesucht, wo es für die überwiegende Mehrheit unserer Gesellschaft keine Konsequenzen hat, sie zu beseitigen – in einer intensiven Landwirtschaft. Grund für eine immer großflächiger betriebene Landwirtschaft ist aber auch, dass immer weniger Menschen bereit sind, ihre Freizeit mit der Bewirtschaftung von Land oder der Haltung von (Klein-) Vieh zu verbringen und so für vielfältige Strukturen in unserer Kulturlandschaft zu sorgen. Ein weiterer Grund ist sicher auch ein deutlich gestiegenens Sicherheitsbedürfnis, das dazu geführt hat, dass Straßenbeleuchtungen landauf – landab dafür sorgen, dass die Nacht nicht mehr wirklich dunkel wird. Auch hat die ungebremste Flächenversiegelung dazu geführt, dass immer weniger Wasser auf der Fläche versickert und so immer weniger Wasser diffus durch temporäre Quellen oder feuchte Wiesen für Kinderstuben von Insekten oder Amphibien sorgt. Schliesslich ist sehr schwer abzuschätzen, welche Rolle invasive Arten – sowohl pflanzliche wie auch tierische – bei der Reduzierung seltener Tier und Pflanzenarten spielen.

Nicht zuletzt hat in den vergangenen Jahren auch ein massiver Rückzug von fachlicher Kompetenz von der Fläche dafür gesorgt, dass sichere Aussagen über das Vorkommen unterschiedlicher Arten in vielen Regionen gar nicht mehr gemacht werden können.